Chefarzt Matthias Lerch berichtet über die Vorteile des Kraftsports.
Nicht nur mit Knochen, Muskeln, Gelenken und Sehnen kennt sich Chefarzt PD Dr. Matthias Lerch bestens aus. Auch in Sachen Kraftsport macht ihm so schnell keiner was vor. Der 43-Jährige trainiert seit fast 30 Jahren und berichtet welche Vorteile das regelmäßigen Trainings mit Gewichten für die Gesundheit hat.
Der Einstieg in den Kraftsport ist keine Altersfrage. Im Gegenteil - im höheren Alter kann der Sport für mehr Sicherheit sorgen und es kommt zu weniger Stürzen. Ausdauersportarten wie Radfahren, Schwimmen oder Laufen sind sehr beliebt. Dabei ist gerade das Laufen viel belastender für die Gelenke als der Kraftsport. Und der Vorteil auch mit dem Krafttraining wird die Ausdauer erhöht. Durch die Übungen mit Gewichten werden Mechanismen im Körper aktiviert, die den Menschen auch mit Extremsituationen besser umgehen lassen. "Wenn du mit 200 Kilogramm Kniebeugen machst, dann musst du wieder hochkommen", so Dr. Matthias Lerch. Der Knochen wächst mit seinen Aufgaben. Laut dem Deutschen Ärzteblatt, gibt es kein Medikament , dass die Knochendichte so gut fördert wie der Kraftsport. Dazu kommt die Festigkeit der Sehnen sowie die von Bändern und Gelenkkapseln. Auch das Knorpelgewebe durchläuft Anpassungen.
Weshalb diesen Sportart vor allem auch im Alter gut geeignet ist, resultiert aus Untersuchungen, die belegen, dass die Knoordination und Körperbeherrschung zunehmen. "Die Menschen stürzen seltener und wenn, dann verletzten sie sich nicht so schwer", erklärt der Chefarzt. Ein Einstieg auch im höheren Alter ist jederzeit möglich. Denn kontrollierte Bewegungsabfolgen beim Krafttraining berieten den Körper zudem auf Belastungen im Alltag vor wie bei schwerem Tragen, Aufstehen aus der Hocke oder Bücken. Durch Krafttraining kann das Risiko für chronische Rückenschmerzen, Diabetes, Osteoporose und viele weitere Krankheitsbilder gesenkt werden.
Es ist zudem ein Mythos, dass man jeden Tag Trainieren müsse, um Erfolge zu erzielen. Zwei- bis dreimal in der Wochen reichen, aber man braucht Geduld und es wird dauern, bis sich die Muskeln vergrößern. Das Muskelwachstum findet nicht während des Trainings statt, sondern in den Erholungsphasen zwischen den Einheiten. Möchte man langfristig erfolgreich trainieren, ist die Regeneration nach dem Training sehr wichtig. Im Trainingsplan sollten daher an verschiedenen Tagen
unterschiedliche Muskelgruppen trainiert werden. In der Regel sollte eine Muskelgruppe 36 bis 72 Stunden Zeit zur Erholung haben, bevor sie erneut belastet wird. Als Neueinsteiger ist es besser, im Vorfeld einen Arzt aufzusuchen und ein Check-up machen zu lassen. Gerade im Bezug auf die Herz-Kreislauf-Belastung. Denn natürlich wird dieses System beim Kraftsport gefordert.
